Musikkapelle Jochberg

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Die Zwischenkriegszeit

BKMJ 1931

1915 wurde zwar der Jochberger Bergbau wieder eröffnet, doch jetzt waren viele der alten Musikbegeisterten in den 1. Weltkrieg gezogen. Not und Elend beherrschten nach und nach das ganze Land.

Doch auch die Kriegsjahre gingen vorüber und bald fanden sich wieder ehemalige Musikanten zusammen. Sie gründeten unter GUSTL PLETZER eine neue Musikkapelle, die vorerst im alten Gebläsehaus der Jochberger Hütte probte. Ihm folgte SEPP FRÖHLICH als nächster Kapellmeister, welcher dem damals fähigsten Musiker, Robert Mayr dem Jüngeren, den Weg zum Kapellmeister ebnete.

ROBERT MAYR war damals erst 17 Jahre alt und ging in die Jochberger Musikgeschichte als der berühmte „ SCHERL WERTEI“ ein.

Er wird auch in dem 1925 angemeldeten „Musikverein Jochberg“ als erster Kapellmeister des neuen Vereins bezeichnet. Die Kapelle wurde auf das Gesuch vom 11.7. 1925 am 25.9.1925 in das Tiroler Vereinsregister unter der Registriernummer 3170/2-25 eingetragen. Nach den Statuten war der Zweck des Vereins „Pflege der Musik durch regelmäßige Übungen, ferner die Heranbildung tüchtiger Kräfte, soweit es unter den bestehenden Verhältnissen möglich ist".

Der Wagstättwirt GEORG HUBER wurde zum Obmann gewählt und die Proben fanden jetzt in seinem Anwesen statt. Robert Mayr, der fast alle Instrumente beherrschte, war auch ein vorzüglicher Lehrer und daher mangelte es nicht an guten Musikernachwuchs. So manches fesche Dirndl lernte beim Wertei das Zitherspielen.

So nebenbei entstanden kleine Musikgruppen, die zu den verschiedensten Anlässen zur Unterhaltung aufspielten. Bekannt wurde die "Guxerbichlmusik",
die an Sommerabenden unter der großen Esche beim Hüternhäusl am Guxerbichl (heute Tennisplatz) aufspielte. Daneben existierte noch eine Streichmusik und die Kirchenmusik unter der Leitung des Lehrers INSAM. Für reine Tanzunterhaltungen stellte Robert Mayr die verschiedensten Gruppen zusammen. Ja sogar eine Theatermusik gründete er, als einige Jochberger es mit dem Schauspielern versuchten. Wolfgang Kerscher (Künstler Wolf) und Sepp Bachler (Hansl Sepp) waren Alpmusikanten. Vor ihrer Almhütte auf der Trausnitz Alm spielten sie abends zweitstimmige Weisen auf dem Flügelhorn.

Jochbergs Musikbegeisterung war grenzenlos.

Der zweite Weltkrieg kündigte sich mit grossen Schritten an. Viele Jochberger wurden wieder zu den Waffen gerufen. So kam es 1940 abermals zur Auflösung der Musikkapelle. Mancher Musiker, unter ihnen auch Robert Mayr - Scherl Wertei, kehrten aus dem Krieg nicht mehr zurück.

  • 50 Jahre BKMJ 1934